Was ist das „Metabolische Syndrom“?
Das metabolische Syndrom (oft spricht man auch vom „tödlichen Quartett“) beruht auf eine Fehlsteuerung des Zucker- und Fettstoffwechsels. Hauptursache sind vor allem: ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht und insbesondere Fetteinlagerung im Bauch. Es handelt sich um ein Phänomen, das weltweit noch immer am Zunehmen ist. Obwohl seit längerer Zeit bekannt, gibt es in Fachkreisen keine eindeutige Definition.
Wichtig ist die Diagnose im Blick auf die möglichen Folgen, insbesondere das erhöhte Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Untersuchungen haben gezeigt, dass das Fett im Bauchbereich nicht einfach als Energie-Reserve dient, sondern dass es selber verschiede Substanzen (Hormone) produziert, welche den Zucker- und Fett-Stoffwechsel beeinflussen. Diese Substanzen sind am Entstehen des metabolischem Syndroms und von Herz-Kreislaufkrankheiten beteiligt.
Eine der wichtigsten Ursachen liegt in unserem modernen Lebensstil mit Bewegungsmangel und „ungesunder“ Ernährung. Übergewicht ist sowohl eine Ursache, als auch ein Symptom der Erkrankung. Für manche ursächliche Faktoren wird eine genetische Veranlagung angenommen oder sie ist sogar gesichert.
Die Diagnose des metabolischen Syndroms stützt sich auf das Vorhandensein verschiedener Symptome und Messwerte. Die wichtigsten sind:
- Übergewicht, Adipositas (BMI >30), insbesondere als Bauchfett („Apfeltyp“)
- Hoher Blutdruck
- Erhöhter Nüchtern-Blutzucker (im Plasma gemessen) oder bereits diagnostizierter Diabetes mellitus Typ 2 (früher „Alterszucker“ genannt).
- Ungünstige Cholesterinwerte (Blutfette), insbesondere ein niedriger Anteil an HDL („gutes Cholesterin“), daneben ein hoher an LDL-Cholesterin („schlechtes Cholesterin“) oder sehr hohe Gesamtcholesterinwerte.
- Erhöhte Triglyceridwerte (Blutfette)
Wenn drei dieser Symptome vorhanden sind, kann die Diagnose „metabolisches Syndrom“ gestellt werden. Meist wird jedoch das Vorhandensein von bauchbetontem Übergewicht vorausgesetzt, zwei weitere der oben genannten Faktoren müssen dann hinzukommen.
Sowohl Symptom als auch Folge des metabolischen Syndroms können sein:
Diabetes mellitus, Hoher Blutdruck und Arteriosklerose („Arterienverkalkung“) sowie deren Folgekrankheiten, zum Beispiel Angina pectoris, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz und Hirnschlag. – Alle Folgekrankheiten von Übergewicht.
Was können Betroffene dagegen tun?
An erster Stelle steht die Änderung des Lebensstils, das heisst: Gesunde und ausgewogene Ernährung. Dann regelmässige Bewegung. Empfohlen werden täglich 30 Minuten, wobei sich Puls und Atmung beschleunigen, ein Gespräch aber noch möglich ist. Als Ergänzung: Ausdauer- und Krafttraining, das bei einem diagnostizierten metabolischen Syndrom jedoch der momentanen Situation angepasst werden muss (die Empfehlungen des Arztes beachten!).
Vermeiden bzw. Reduktion des Übergewichts.
Eine sorgfältige, medizinisch betreute Therapie ist wichtig, um das Risiko für Herz-Kreislaufkrankheiten und Diabetes zu senken. Die Hauptziele der Behandlung sind dabei:
- Information darüber, was „gesunder Lebensstil“ beinhaltet.
- Mehr Bewegung, stufenweise und dem jeweiligen Gesundheitszustand angepasst.
- Behutsame Gewichtsreduktion, 5 bis 10 % pro Jahr, bis nur noch ein leichtes Übergewicht bestehen bleibt oder das Normalgewicht erreicht ist. Dies geschieht durch Ernährungsumstellung (gesunde Ernährung), die erfahrungsgemäss bereits eine Kalorienreduktion mit sich bringt.
Bei hohem Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und wenn die Änderung der Lebensgewohnheiten nicht das erhoffte Resultat erzielt, insbesondere bei BMI über 35 kann ein chirurgischer Eingriff in Erwägung gezogen werden. Der Ansatz zu jeder Therapie ist individuell unterschiedlich und richtet sich nach den zugrunde liegenden Ursachen und Grundkrankheiten.
(Quelle: Gesundheits ABC / CSS, u.a.)